
Hilfe, mein Kind isst kein Gemüse!
Schauplatz: Sprechzimmer der Kinderärztin. Wir sind hier für die U9 meiner 5-jährigen Tochter und kommen auf das Thema Ernährung zu sprechen. Ein Problem-Thema, denn: mein Kind isst kein Gemüse. Keine Gurke zum Knabbern beim Abendbrot, keine Tomatenstückchen in der Nudelsoße, keine Paprika in der Brotdose beim Ausflug am Wochenende. Absolut nichts.
Zunächst einmal konnte die Kinderärztin Entwarnung geben: solange meine Tochter sich nicht ausschließlich von trockenen Nudeln und Weißbrot ernährt, besteht wenig Grund zur Sorge. Zu Mangelerscheinungen kommt es bei Kindern äußerst selten. Solange sie noch eine gewisse Auswahl an unterschiedlichen Lebensmitteln (tierischen und nicht-tierischen Ursprungs) essen und zumindest die ein oder andere Sorte Obst, werden sie dadurch keine Defizite entwickeln. Als Mama kann ich erst einmal aufatmen. Nicht nur wegen der beruhigenden Worte der Kinderärztin, sondern auch durch das Wissen, dass es vielen Eltern da draußen ähnlich geht. Trotzdem wäre es mir natürlich lieber, wenn meine Tochter mehr Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien aus Gemüse zu sich nehmen würde.
Vielen von euch geht es sicher ähnlich. Deshalb soll es heute genau um das Thema gehen: Was tun, wenn das Kind kein Gemüse isst?

"Als Baby hat er/sie doch noch alles gegessen!"
Dieses Phänomen kennen wohl viele von uns: beim Babybrei ist das Kind noch wenig wählerisch, isst pürierte Karotten, Pastinake und Zucchini. Selbst Menüs mit Brokkoli und Spinat werden noch genüsslich verputzt, solange Mama oder Papa den Löffel zum Mund führen. Doch je älter das Kind wird, desto weniger Gemüse wird gegessen, obwohl die Eltern es kontinuierlich anbieten. Dieser Entwicklungsschritt ist leider vollkommen normal. Es handelt sich hierbei um einen evolutionär bedingten Schutzmechanismus, der die Kinder unserer Vorfahren davor bewahrte, giftige Pflanzen, Früchte oder Pilze zu verzehren, sobald sie auch selbstständig herumkrabbelten und liefen. Denn diese schmecken meist eher bitter, herb oder sauer. Süß hingegen wird auch heute noch als „sicher“ gewertet und daher eher gegessen, wenn Kinder selbstständiger werden und sich ihr Bewegungsradius vergrößert. Dass euer Kleinkind nun also die vielen gesunden Dinge, die es als Baby noch gern verspeist hat, ablehnt, ist nicht eure Schuld! Es ist schlicht und ergreifend evolutionär bedingt und in der Steinzeit hätte euer Kind damit sehr gute Überlebenschancen gehabt. Dass in unseren heutigen Kühlschränken natürlich keine giftigen Speisen mehr enthalten sind und dieser angeborene Schutzmechanismus überflüssig ist, hat die Evolution bisher leider irgendwie verpasst. Daher kommen nun nachfolgend unsere Tipps zum Gemüse essen:
Gemüse Tipp 1: Den Druck rausnehmen
Gemüse Tipp 2: "Aber das ist doch so gesund!"
Gemüse Tipp 3: Ein gutes Vorbild sein

Gemüse Tipp 4: Kinder mit einbeziehen
Gemüse Tipp 5: Gemüse immer wieder anders servieren

Gemüse Tipp 6: Snacks mit Gemüse anbieten

Gemüse Tipp 7: Gemüse "verstecken"
So einfach geht’s:
Rezeptidee: Kartoffel-Karotten-Puffer
Andere Gerichte, in denen ihr super Gemüse verstecken könnt, sind Folgende:
- Tortellini & Ravioli
- Pürierte Suppen
- Pizza (mit extra Gemüse in der Tomatensoße)
- Gemüseaufstriche fürs Brot
- Gemüse-Muffins
- Süßkartoffel-Pfannkuchen
Das waren unsere Tipps zum Thema „Hilfe, mein Kind isst kein Gemüse“. Wir hoffen, wir konnten euch damit ein wenig weiterhelfen, und wünschen allen Eltern viel Geduld bei diesem schwierigen Thema.